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ANGST

Angst ist ein normales Gefühl.

Das Gefühl der Angst kennt fast jeder und ist eine völlig normale Reaktion in Situationen, die als bedrohlich, ungewiss und unkontrollierbar eingeschätzt werden. Angst ist somit ein ganz normales, biologisch festgelegtes Gefühl, genauso wie z.B. Freude, Traurigkeit oder Wut [1].

Wann spricht man von einer Angsterkrankung bzw. Angststörung?


Ängste können ein solches Ausmaß einnehmen - also unangemessen stark, lange und häufig auftreten, dass sie den Alltag bestimmen. Betroffene haben dabei das Gefühl, keine Kontrolle mehr über das Auftreten und Andauern der Angst zu haben [1]. Meist werden jene angstauslösenden Situationen auch ohne reale Bedrohung gemieden oder voller Angst ertragen [2]. In solchen Fällen spricht man von einer Angsterkrankung bzw. Angststörung.

Welche Formen von Angsterkrankungen gibt es?

  • Agoraphobie

    Betroffene leiden unter der Angst sich in verschiedenen Situationen nicht rasch an einen sicheren Ort (im Allgemeinen nach Hause) zurückziehen bzw. flüchten zu können. Das Hauptmerkmal der Agoraphobie ist die Angst vor Menschenmengen, auf öffentlichen Plätzen und/oder bei Reisen mit weiter Entfernung von Zuhause oder bei Reisen alleine. Als Folge werden solche Situationen von Betroffenen oftmals vermieden [2].  

  • Soziale Phobie

    Sie kann entweder unbestimmt in allen sozialen Situationen außerhalb des Familienverbands auftreten oder auch abgegrenzt sein, also beispielsweise nur auf das Essen oder Sprechen im öffentlichen Raum oder im Kontakt mit dem anderen Geschlecht beschränkt sein. Bei Betroffenen können Beschwerden wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen auftreten [2]. Situation wie das Betreten eines Restaurants oder der Kantine, ein Essen mit Fremden, Reden vor einer Gruppe von Zuhörer:innen u.ä. werden von Betroffenen als unangenehm erlebt, zentral ist hier die Angst vor prüfender Betrachtung und Ablehnung [4]. Die Furcht und/oder Angst ist im Vergleich zur tatsächlichen Bedrohung bzw. im soziokulturellen Kontext unverhältnismäßig [5] und kann dazu führen, dass wann immer es möglich ist, derartige phobische Situationen vermieden werden [2].

  • Spezifisch isolierte Phobien

    Bei dieser Art von Phobie beschränkt sich die Angst auf ganz spezifische Situationen oder ein Objekt. Betroffene erleben intensive Angstzustände bis hin zu Panik, wenn sie mit ihrem spezifischen Auslöser konfrontiert werden. Das kann beispielsweise der Anblick von Blut sein oder auch die Furcht bestimmten Krankheiten ausgesetzt zu sein, ein Zahnarztbesuch, bestimmte Tiere, Dunkelheit, geschlossene Räume oder in einem Flugzeug zu fliegen. Wie Sie an den Beispielen sehen können, kann fast jede Situation bzw. jedes Objekt Gegenstand einer spezifischen Phobie sein. Betroffene versuchen, wann immer möglich, jene phobische Situation zu vermeiden [1, 2].

  • Panikstörung

    Dabei handelt es sich um Angstattacken „aus heiterem Himmel“, die nicht auf bestimmte Situationen begrenzt sind [1] und wo auch keine objektive Gefahr besteht [2]. Wiederkehrend und völlig unerwartet tritt eine Flut intensiver Angst oder intensives Unbehagen auf [5], meist begleitet von Herzklopfen, Brustschmerzen, Erstickungsgefühlen, Schwindel und Entfremdungsgefühlen [2]. Betroffene haben während eines Anfalls oftmals große Angst zu sterben, die Kontrolle zu verlieren oder auch wahnsinnig zu werden. Obwohl Panikattacken meistens nur Minuten, manchmal auch länger dauern [2], können sie das Leben stark beeinträchtigen [1] und für Betroffene extrem quälend sein [3]. Nach einer Panikattacke leiden Betroffene oftmals an einer ständigen Furcht vor weiteren Attacken. Tritt eine Panikattacke in einer bestimmten Situation, z.B. in einem Bus oder in einer Menschenmenge auf, so versuchen viele dann jene Situationen künftig zu meiden [2]. 


  • Generalisierte Angststörung

    Betroffene leiden (mehrere Wochen, meist mehrere Monate) unter ständigen unkontrollierbaren Sorgen und Befürchtungen [2] in Bezug auf vielfältige Lebensbereiche (beispielsweise Beruf, Familie oder Gesundheitszustand) [1]. Es können Beschwerden wie Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, körperliche Unruhe, Spannungskopfschmerz und/oder Zittern auftreten [2]. Die Sorgen werden von vielen Betroffenen als unkontrollierbar erlebt [1, 5]. Es treten Begleitbeschwerden in Form einer vegetativen Übererregbarkeit auf, wie z.B. Benommenheit, Schwitzen, Herzrasen, Schwindelgefühle, Oberbauchbeschwerden und/oder Mundtrockenheit [2]. 

Die hauptsächlichen Symptome einer Angststörung können sehr unterschiedlich sein. Eine Angsterkrankung stellt eine quälende Beeinträchtigung der Betroffenen im Alltag dar und tritt oft zusammen mit Depressionen auf. Auch um eine organische Erkrankung ausschließen zu können, ist eine ärztliche Abklärung durch eine:n Allgemeinmediziner:in oder eine:n Psychiater:in empfehlenswert. 


Viele Menschen, die unter Ängsten leiden, sprechen meist nicht darüber. Oftmals besteht die Sorge, als Simulant angesehen zu werden [3] – vor allem dann, wenn die Angstsymptome schon lange Zeit anhalten und keine somatische Erkrankung vorliegt. Aus Sorge vor den Reaktionen Anderer führt dies dann meist dazu, dass sich Betroffene immer mehr zurückziehen.

Vertrauen Sie

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Quellennachweis:

1. Rufer, M., Alsleben, H., Weiss, A. (2023). Stärker als die Angst. Ein Ratgeber für Menschen mit Angst- und Panikstörungen und deren Angehörige. Bern: Hogrefe.

2. Dilling, H., Mombour, W., Schmidt, M. H. (Hrsg) (2015). ICD-10. Internationale Klassifikation psychischer Störungen. ICD-10 Kapitel V (F). Klinisch-diagnostische Leitlinien. Bern: Hogrefe.

3. Stumm, G., Keil, W. W. (Hrsg.). (2018). Praxis der Personzentrierten Psychotherapie. 2. Auflage. Berin: Springer.

4. Behr, M., Hüsson, D., Luderer, H.-J., Vahrenkamp, S. (2020). Gespräche hilfreich führen. Band 2: Psychosoziale Problemlagen und psychische Störungen in personzentrierter Beratung und Gesprächspsychotherapie. Weinheim: Beltz Juventa.

5. Falkai, P., Wittchen, H., Döpfner, M., Gaebel, W., Maier, W., Rief, W., Saß H., Zaudig, M. (Hrsg.) (2015). Diagnostische Kriterien DSM-5. American Psychiatric Association. Göttingen: Hogrefe.

Alle Angaben und Informationen wurden mit großer Sorgfalt und nach besten Wissen und Gewissen erhoben, sind aber ausdrücklich ohne Gewähr!

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